Poster

Zedlers fehlende Seiten: Digitale Quellenkritik und Analoge Erkenntnisse

Andreas Müller

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland

Das Poster präsentiert Ergebnisse einer sowohl digitalen als auch analogen Quellenkritik zu Johann Heinrich Zedlers „Universal-Lexicon“ (1731-1754). Das 68 Bände umfassende Lexikon ist durch das Projekt „Zedler-lexikon.de“ bereits digital erschlossen. Der Frage nachgehend, inwiefern die Erfassung zuverlässig und vollständig war, wurde die Anzahl der Scanbilder zur gedruckten Seitenzählung in Bezug gesetzt. Dabei zeigte sich, dass laut Seitenzählung teilweise hunderte Seiten pro Band „fehlten“. Im Abgleich mit dem analogen Original erklärte sich dies durch Fehler im Buchdruck. Diese Fehler nahmen jedoch über die 23-jährige Erscheinungsdauer des Lexikons konsistent ab und reflektieren deutlich die Wirkungszeit der drei Redakteure (Jakob August Franckenstein 1731-32, Paul Daniel Longolius 1733-35 und Carl Günther Ludovici 1738-54).

Die Kritik der digitalen Quelle konnte somit „analoge“ Erkenntnisse erzielen. Zusätzlich zeigte eine Analyse der Metadaten von Zedler-Lexikon.de eine Veränderung von Artikellängen und Verweiszahlen der einzelnen Bände und weist damit auf einen Wandel des Werks vom Konversationswörterbuch zur Enzyklopädie hin.

Diese Visualisierung basiert auf der Einreichung Zedlers fehlende Seiten: Digitale Quellenkritik und Analoge Erkenntnisse und setzt sich aus Werten für Flesch-Reading-Ease (73) und Sentimentanalyse (55) zusammen.