Geisteswissenschaftler*innen stellen Wissen nicht als ein Nebeneinander loser Einzelinformationen her, sondern bilden interpretierend „Sinn-volle“ Zusammenhänge. Diese Kohärenzstrukturen finden ihren symbolischen Ausdruck in Publikationen.
Klassischerweise spielen dabei tendenziell linear angelegte Narrative in Drucktexten eine zentrale Rolle – besonders weil so die sequenzierte Struktur von Argumentationsverläufen, chronologischen Schilderungen, etc. auf eine direkte Weise abgebildet wird. Bei Gleichzeitigkeiten, Multiperspektivität, alternativen Deutungsangeboten und anderen pluralistischen, nicht-linearen Zusammenhängen stößt Drucktext allerdings an seine Grenzen. Mit meinem vorgestellten Promotionsprojekt argumentiere ich, dass multimodaler, multilinearer, interaktiver Hypertext einen wesentlichen Mehrwert bietet: Wissenschaftler*innen können explizit vermitteln, auf welche Weise sie ihr pluralistisch angelegtes Wissen aufbauen – was von epistemischer, nicht allein medienpädagogischer Relevanz ist. Ich beziehe mich speziell auf die Geschichtswissenschaft; die Überlegungen lassen sich jedoch weitreichend auf andere Geisteswissenschaften übertragen.
Der präsentierte Konnex zwischen Knowledge Design und Mediendesign soll einen medientheoretischen Beitrag zum E-Publishing leisten. Er folgt keiner medienzentrierten Perspektive, sondern hebt von Strategien und Zielen der Wissenserzeugung ab.
Diese Visualisierung basiert auf der Einreichung
„Medialization follows function!“ Multimodaler Hypertext als Publikationsmedium (nicht nur) für die Geschichtswissenschaft und setzt sich aus Werten für Flesch-Reading-Ease (27) und Sentimentanalyse (64) zusammen.